Unsere Stadt als Mülleimer?
Schlendern Sie genauso gerne durch unsere schöne Stadt wie
ich? Dann ist Ihnen sicherlich auch aufgefallen, wie dreckig und vermüllt es
seit einiger Zeit regelmäßig an mehreren Ecken in unserer Stadt ist. Und es ist
über die letzten Jahre leider immer schlimmer geworden. Auch mehren sich die
Beschwerden aus der Bevölkerung.
Hausmüll in und neben den öffentlichen Mülleimern. Achtlos
weggeworfene Verpackungen und Zigarettenstummel. Illegale Entsorgung von
Sperrmüll und Sondermüll. Unkraut entlang Hausmauern und wuchernde Hecken und
Sträucher aus Gärten…Das aktuelle Bild ist geradezu peinlich! Zumindest mir als
Bürgermeister einer jungen Welterbestadt ist es hochgradig peinlich. Peinlich
unseren Besucher*innen gegenüber. Aber auch peinlich all denjenigen Bürgerinnen
und Bürgern gegenüber, die ihren Müll vorschriftsmäßig entsorgen und
Bürgersteig und Straße vor ihrem Haus oder ihrer Wohnung sauber halten.
Ich frage mich oft, wie es bei den Menschen zuhause aussieht, die durch unsere Stadt laufen und ihren Müll einfach fallen lassen, wo sie gehen und stehen. Kommt dort auch jemand gelaufen und räumt hinter ihnen her? Denn genau das müssen wir als Stadt machen. Jeden Tag werden die Mülleimer geleert. Und an jedem Wochentag wird illegaler Müll eingesammelt. Das produziert enorme Kosten. Kosten die von uns allen als Bürger*innen unserer Stadt getragen werden.
Es ist sehr traurig, dass wir ein derart beschämendes Bild abgeben, weil sich einige Wenige nicht benehmen können. Denn am Ende des Tages ist es eine Frage der Erziehung, wo und wie ich meinen Müll entsorge!
Als Stadt müssen wir handeln, weil dieses peinliche Bild
nicht hinnehmbar ist. Daher werden wir in der Innenstadt über die Sommermonate
ab sofort zusätzliches Personal zur Müllentsorgung einsetzen. Auch wird das
Ordnungsamt verstärkt Präsenz in der Stadt zeigen und Kontrollen durchführen.
Zudem werden wir erneut alle Anwohner*innen an ihre Pflicht zur Säuberung der
Straße erinnern. Darüber hinaus wird sich der Stadtrat mit der Frage
beschäftigen müssen, ob die Straßenreinigung -zumindest in einigen Bereichen -
nicht künftig durch die Stadt erfolgen soll, verbunden mit einer unumgänglichen
Gebührenerhebung bei den entsprechenden Anwohner*innen.
Am Ende des Tages liegt es an uns allen, wie sich unsere Stadt präsentiert und was für ein Bild wir abgeben. Bitte helfen Sie daher alle mit, dass Remagen demnächst nicht den Beinamen ‚dreckigste Stadt am Rhein‘ bekommt.
Björn Ingendahl
Bürgermeister