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Blühendes Remagen


Die Folgendes Klimawandels machen sich auch in unserer Stadt immer mehr bemerkbar: Extremwetterereignisse wie Starkregen, Hitzerekorde und extreme Trockenheit führten in den vergangenen Jahren zu immensen Schäden an Gebäuden und landwirtschaftlichen Flächen. Alarmierendes, jüngstes Beispiel ist die furchtbare Flutkatastrophe im Ahrtal im Juli 2021. Laut Weltklimarat sind diese Ereignisse auf den Klimawandel zurückzuführen und werden in Zukunft weiter zunehmen.

Dies stellt auch die Stadt Remagen vor komplexe Herausforderungen, denen wir uns durch proaktiven Klimaschutz und mit Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel stellen. Im Zuge dessen wurden in Remagen in den letzten Jahren unter anderem mehrere Brachflächen in Blühwiesen umgewandelt, neue Stadtbäume gepflanzt, vorhandene Bäume mit Wassersäcken ausgestattet und Bushaltestellen begrünt.


Ihr Schnelleinstieg



Biodiversität und Stadtgrün für das (Mikro-)Klima

Blühflächen, Stadtbäume, Aufforstung – die Stadt Remagen steckt viel Energie in Stadtbegrünungsmaßnahmen. Aber warum ist das so wichtig? Hier werden die wichtigsten Stichworte kurz erklärt.

Biodiversität

Schwarze Madonna mit Blumenwiese als Nahaufnahme

Biodiversität wird weithin als Artenvielfalt verstanden. Tatsächlich hat die Biodiversität aber drei Dimensionen: Artenvielfalt, genetische Vielfalt und Vielfalt der Lebensräume. Wollen wir also die Biodiversität fördern, so müssen wir arten- und strukturreiche (Kultur-)Landschaften pflegen und dafür sorgen, dass sich regionale Eigenheiten bewahren bzw. weiterentwickeln. Generell gilt: Je artenreicher ein Ökosystem, umso stabiler ist es.

Ökosystemdienstleistungen für uns Menschen

Gesunde Ökosysteme sind essenziell auch für unser menschliches Leben auf diesem Planeten. Intakte Ökosysteme liefern uns Dinge bzw. Dienstleistungen, die wir lange als selbstverständlich angesehen haben: frische Luft, sauberes Trinkwasser, Lebensmittel, den Abbau unserer Abfallstoffe, die Bestäubung von Pflanzen usw. So fungieren Blühwiesen z. B. nicht allein als Lebensraum für Tiere, sie tragen darüber hinaus auch zur Bereitstellung von frischer Luft und einer ansprechenden Umwelt für Freizeit und Erholung bei, was mit einer höheren Lebensqualität für uns Menschen einhergeht.


Klimaschutz durch CO² Senke (Grünflächen, Wälder und Moore)

Pflanzen und Böden (insbesondere Moore) nehmen CO2 aus der Atmosphäre auf und speichern dieses in Form von Kohlenstoff im Holz von Stamm, Ästen und Wurzeln. Die Speicherkapazität hängt dabei von der Art, dem Alter und den Wachstumsbedingungen wie Klima, Wasser- und Nährstoffversorgung ab. Als Richtwert bindet 1 Hektar Wald pro Jahr etwa 13 t CO2. So erfüllen Wälder unter anderem die Ökosystemdienstleistung der CO2-Speicherung aus der Atmosphäre.

Die Stadt Remagen verzichtet bei der Bepflanzung ihres Stadtgebiets auf torfhaltige Erde, welche aus Mooren entnommen wird. Für den Abbau von Torf müssen Hochmoore, die sehr wichtige CO2-Senken sind, entwässert werden. Dadurch geht ein hoch spezialisierter Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten verloren und eine große Menge an Treibhausgas-Emissionen entstehen. Moore speichern mehr CO2 als die oberirdische Biomasse aller Wälder zusammengenommen. Mit der Verwendung torffreier Erde leistet Jede und Jeder einen großen Beitrag zum Klimaschutz und zum Erhalt der Artenvielfalt.


Versickerung von Wasser

Offener, nicht versiegelter Boden trägt zur Wasserspeicherung bei. Er verzögert und verringert den Abfluss von Niederschlagswasser. Mit einer zusätzlichen Bepflanzung kann die Wasseraufnahme, -speicherung und -abgabe darüber hinaus noch verbessert werden. Niederschlagswasser ist eine wichtige Komponente des Wasserhaushaltes, kann aber, etwa bei Starkregen, auch zur Gefahr werden. Daher ist eine Vergrößerung oder Beschleunigung des Wasserabflusses zu vermeiden und eine möglichst ortsnahe Versickerung anzustreben.

Luftqualität

Durch die Verdunstung des im Boden gespeicherten Wassers tragen urbane Grünflächen zur Luftkühlung des städtischen Mikroklimas bei. So mindert dies die Extreme des Stadtklimas, das durch hohe Luft- und Oberflächentemperaturen, vor allem an heißen Sommertagen, geprägt ist.


Blühwiesen

In den letzten Jahren wurden neue Blühwiesen im Stadtgebiet Remagen angelegt. Bereits bestehende Flächen werden bei Bedarf erneuert. Auf diesen Flächen dürfen heimische Pflanzen ganz ungestört wild und bunt wachsen. So wird ein wichtiger geschützter Lebensraum, Nahrungsquelle und Nistmöglichkeit für viele Insekten und Vögel, geschaffen. Im Winter blühen diese Flächen zwar nicht, dennoch können sie Vögeln, Insekten und anderen Kleintieren Unterschlupf für die kalten Monate bieten.

Stadt Remagen
Stadt Remagen
Stadt Remagen

Vom Rasen zur Wiese

Stadt RemagenZusätzlich zu den Blühwiesen wandelt die Stadt Remagen in Wiesenflächen um. Wiesenflächen bieten viel mehr Lebensraum und Nahrungsquellen für Insekten als herkömmlicher Rasen. Sie benötigen weniger Wasser und Energie. Im Gegensatz zu Rasenflächen, die nährstoffreiche Böden bevorzugen, gedeihen blühfreudige Wiesen am besten auf nährstoffarmen, sogenannten mageren Böden. Die Abmagerung der Böden kann durch die Umstellung der Pflege geschehen, indem die Mähvorgänge reduziert werden und das Schnittgut regelmäßig entfernt wird. Es entwickeln sich sogenannte „fette Wiesen“, die mit ein wenig Geduld eine große Blütenvielfalt hervorbringen. In der Blütezeit werden sie zum Hingucker mit vielen unterschiedlichen Blumen, aber auch mit Insekten und Vögeln, die hier ihren Lebensraum finden.Stadt Remagen

Wiesen sind wichtige Lebensräume und Nahrungsquellen für viele Insektenarten. Da es einen massiven Insektenschwund insbesondere durch die intensive Bewirtschaftung freier Landschaften und die Inanspruchnahme von natürlichem Lebensraum durch den Menschen gibt, gewinnen Wiesen - gerade im besiedelten Raum - deutlich an Bedeutung.


Stadtbäume

Stadtbäume liefern einen wichtigen Beitrag zu einem gesunden Mikroklima in der Stadt. Gerade mit Blick auf den Klimawandel und immer wärmeren und trockeneren Sommermonaten sind wir auf die kühlenden Effekte der Grünflächen und der Beschattung von Bäumen angewiesen. 2020 wurden 61 Neuanpflanzungen von Stadtbäumen umgesetzt, eine Auswahl an standortgerechten Laub-, Zier- und Obstbäumen. 2021 wurden etwa 12 Ersatzpflanzungen und 35 Neupflanzungen auf dem Stadtgebiet vorgenommen.

Wasser für Bäume in heißen Sommerperioden

Stadt Remagen

Klima und Witterung ändern sich. Gleichzeitig sind gerade in Hitzeperioden schattenspendende Bäume enorm wichtig. Daher haben wir uns für diese Art der Bewässerung junger Bäume entschieden.“ - Bürgermeister Björn Ingendahl 

Bäume leiden durch besonders heiße und trockene Sommer sowie einen absinkenden Grundwasserspiegel. Die meisten Bäume haben in der Stadt zusätzlich mit Bodenverdichtung, zu kleinen Baumscheiben und Belastung durch Schadstoffe zu kämpfen und leiden daher besonders unter Hitze und Trockenheit. Die Stadt Remagen hat, insbesondere für die neu gepflanzten Bäume im Stadtgebiet, Wassersäcke angeschafft. Diese neue Bewässerungsmethode soll die Wasserversorgung der Bäume in Trockenperioden sicherstellen. Die Säcke befinden sind am unteren Ende des Stammes und geben Wassermengen von bis zu 75 Litern über kleine Löcher langsam ab.

Stadt Remagen


Obstbäume in Zusammenarbeit mit Bürgerinnen und Bürger

In Kooperation mit engagierten Bürgerinnen und Bürgern sind auf kommunalen Flächen Obstbäume gepflanzt worden. Die gepflanzten Bäume sind öffentlich zugänglich, die Früchte können gerne aufgesammelt werden: Birnen am Standort Kirres sowie Äpfel am Standort Kripp Wasserturm.


Kleine Grünflächen

Begrünte Bushaltestellen

Stadt Remagen

Remagens erste begrünte Bushaltestelle steht an der Joseph-Rovan-Allee. Bei Neuanschaffungen werden nun in der Stadt begrünte Bushaltestellen eingesetzt. Die begrünte Überdachung trägt zum positiven Stadtklima bei, indem sie die Hitze abmildert, Staub bindet und für Regenrückhaltung sorgt.

Stadt Remagen

Zusätzlich schaffen begrünte Dächer Ersatzlebensräume für Flora und Fauna in der stark versiegelten Stadt. Die sehr anspruchslosen Pflanzen bieten zudem Schutz und Futter für viele Insekten.


Naturgärten statt Steinwüsten

Steingärten erfreuen sich mancherorts großer Beliebtheit. Darunter leiden am Ende jedoch Mensch und Tier. Grüne Gärten hingegen fördern ein besseres Mikroklima in der Stadt – durch Abkühlungseffekte und Sauerstoffproduktion – sowie die Artenvielfalt.

Stadt Remagen Stadt Remagen Stadt Remagen


Aber artenreich geht auch pflegeleicht!

Und darüber hinaus leistet der Garten fast ganz von allein einen positiven Beitrag zu Klimaschutz und Klimaanpassung. Hierzu können Sie beitragen - mit blühenden Gärten und Vorgärten.

Hier lesen Sie, wie es geht:


Blühwiesen, Stadtbäume, Aufforstung – für all diese Dinge setzt sich die Stadt Remagen ein. Für ein klimafreundliches und klimaangepasstes Remagen braucht es die Unterstützung von allen - von der Stadtverwaltung ebenso wie von Ihnen als Bürger*innen auch von Unternehmen und Vereinen.


Ansprechpartnerin

Stadt Remagen
Stabsstelle Klimaschutz - Klimaanpassungsmanagerin
Friederike Schumacher
02642 20165
friederike.schumacher@remagen.de
Bachstraße 2
53424 Remagen