Klimaanpassung an Schulen & Kindertagesstätten
Modellprojekt - Klimaanpassung an Schulen
Schulen sind gegenüber dem Klimawandel und den damit einhergehenden Hitzeperioden besonders sensible Orte. Besonders die Grün- und Freiräume auf Schulhöfen besitzen eine große Bedeutung als sozialer Begegnungsort und zur Gesundheitsvorsorge. Daher gilt es, die Schulen der Stadt Remagen: Grundschule Kripp, Remagen und Oberwinter sowie die Integrierte Gesamtschule Remagen mit hoher fachlicher Qualität an den Klimawandel anzupassen.
Förderhinweis: Das Vorhaben wird mit 1,6 Millionen Euro durch das Bundesprogramm „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ des Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen gefördert.
Grünflächen an Schulen werden erweitert und aufgewertet
Die Stadt Remagen freut sich bei dem Bundesprogramm „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ mit dem Projekt "Schaffung und Ausweitung von Grünflächen zur Klimaanpassung - Schulen in Remagen als Vorbild und Multiplikatoren" dabei zu sein. Mit rund 1,6 Millionen Euro Förderung sollen die Schulen in Remagen grüner und klimafreundlicher werden. Die Maßnahmen sind vielfältig und reichen von Gründächern, grünen Klassenzimmern bis zur Aufwertung bestehender Grünflächen. Mit Aufwertung ist gemeint, vorhandene Grünflächen für Mensch und Tier attraktiver zu gestalten. Alle drei Grundschulen in Oberwinter, Kripp und Remagen, sowie die Integrierte Gesamtschule Remagen sind teil des Förderprogramms.
Klimaschutz, Klimaanpassung und Artenvielfalt
Dieses Projekt bietet Möglichkeiten zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung zugleich. Die Sommer werden heißer. Das heißt versiegelte Flächen wie Asphalt und Mauern heizen sich zunehmend auf. Grünflächen dagegen wärmen sich deutlich weniger auf und sorgen für eine Abkühlung der Umgebungstemperatur. Zudem wird durch mehr Grünflächen CO² gebunden und auf Dächern und Fassaden helfen sie, die Gebäude stärker vor Hitze zu schützen. Durch mehr Grünflächen und heimische Blühwiesen soll die Biodiversität gefördert und die Artenvielfalt erhalten werden. Die Schulen sollen hier als Vorbild und Multiplikatoren zur Sensibilisierung von Klimathemen dienen.
Aktueller Stand
Viele Stationen in diesem Projekt sind bereits durchlaufen. Das Konzept stammt aus dem Jahr 2020 und wurde Ende des Jahres 2021 bewilligt. Im darauffolgenden Jahr hat die Stadtverwaltung mithilfe der Schulen die Akteursbeteiligung durchgeführt. Der Planungs- und Bauprozess wird von Fachbüros begleitet. Die Entwürfe wurden im Herbst 2023 vom Fördergeber genehmigt. Das Projekt befindet sich aktuell in der Umsetzungsphase. Mit Ausnahme der Pflanzarbeiten wurden an der Grundschule Kripp bereits alle Maßnahmen durchgeführt. Die Arbeiten an der Integrierten Gesamtschule sollen bis Ende des Jahres 2024 abgeschlossen sein. An den Grundschulen Remagen und Oberwinter soll die Umsetzung in den Herbstferien erfolgen.
Beispiele für Maßnahmen
Der Schulgarten soll einen neuen Apfelbaum bekommen und der Zaun begrünt werden. Eine Wasserzisterne zum Auffangen von Regenwasser wird für den Schulgarten installiert, so dass diese auch zur Bewässerung der Grünflächen genutzt werden kann. So kann wertvolles Trinkwasser eingespart werden. Auf dem Schulhof wird eine Baumscheibe großflächig entsiegelt und Sitzgelegenheiten geschaffen.
Grundschule Kripp
Der Eingangsbereich soll entsiegelt, begrünt und verschattet sowie eine höhere Barrierefreiheit geschaffen werden. Zudem soll die große Wiesenfläche in einen interaktiven Park mit Bäumen, Büschen, Sitz- und Klettermöglichkeiten verwandelt werden. Auch ein grünes Klassenzimmer für den Unterricht im Freien ist geplant. Hochwertige Fahrrad- und Rollerabstellmöglichkeiten werden vor der Eingangstür sowie nahe der Turnhalle installiert.
Klimaanpassung an Kindertagesstätten
Zum Schutz der Kleinsten in Remagen sollen die städtischen Kitas klimaangepasst werden. Dies bedeutet, dass die Außenbereiche entsiegelt werden, da sich Flächen wie Asphalt schnell aufheizen bzw. viel Hitze speichern. Durch das Entsiegeln dieser Flächen kann zudem anfallendes Regenwasser schneller im Boden versickern. Im Rahmen der weiteren Maßnahmen ist zudem die Bepflanzung mit Bäumen sowie die Errichtung von Fassadenbegrünungen wie Pergolen geplant, welche als Verschattungsmöglichkeiten dienen. Die Installation von Sonnensegeln und -schirmen ist vorgesehen, sodass den Kindern in den heißen Sommermonaten ein angemessener Schutz vor der Sonne zur Verfügung steht.
Die Maßnahme wird im Rahmen des "Kommunalen Investitionsprogramms für Klimaschutz und Innovationen" (KIPKI) des Landes Rheinland-Pfalz gefördert.