Zukunftsorientierte Mobilität für Remagen
Bürgermeister beginnt breit angelegten Beteiligungsprozess
Wie sollen Mobilität und Verkehr in Remagen in den nächsten 20 bis 30 Jahren aussehen? Unter dieser Leitfrage initiiert Remagens Bürgermeister Björn Ingendahl einen breit angelegten Beteiligungsprozess von Bürgerinnen und Bürgern, Handel, Wirtschaft, Interessensvertretern und der Politik.
„Mobilität und Verkehr steht in den kommenden Jahren ein tiefgreifender Wandel bevor“, so Bürgermeister Björn Ingendahl. Dabei gebe es verschiedene Wege und Instrumente, diesen Wandel zu gestalten. „Welches sind die Schlüsselprojekte, die die Menschen intelligent und schnell unterwegs sein lassen und zugleich ein lebenswertes Remagen, gesunde Luft, schöne öffentliche Plätze, mehr Bewegung und Klimaschutz ermöglichen?“, fragt der Bürgermeister.
Ihm sei daran gelegen, ein ganzheitliches Bild von Mobilität und Verkehr in Remagen zu erhalten und dass man sich nicht an einzelnen Maßnahmen abarbeite, die möglicherweise neue Probleme schaffen. In einem mehrstufigen Vorgehen soll ein verkehrspolitisches Leitbild entstehen. Darin sei er sich auch mit den größeren Fraktionen im Stadtrat einig. So wird es zunächst eine Befragung in der Bevölkerung, von Unternehmen, Gewerbetreibenden und Interessensvertretern geben, bevor sich die politischen Gremien der Stadt und der Ortsteile mit dem Leitbild und konkreten Maßnahmen befassen. Dieser Prozess hätte bereits im März beginnen sollen, musste wegen der Corona-Pandemie aber verschoben werden. Auch werde es aus diesem Grund leider keinen Bürgerworkshop geben können. Stattdessen ist eine Teilnahme an der Umfrage ab Mitte August online möglich. Alternativ liegt der Fragebogen ab Mitte August auch im Rathaus zur Mitnahme bereit.
„Unsere Bürgerinnen und Bürger nutzen tagtäglich zu Fuß, per Rad oder Auto oder mit dem Bus und der Bahn die Verkehrswege unserer Stadt und können daher am besten Schwachstellen aufdecken und Anregungen für Verbesserungen geben“, so Ingendahl. „Ich möchte kein überstürztes Flickwerk einzelner Maßnahmen, die an anderer Stelle neue Probleme schaffen“, ergänzt er. Als Beispiel nennt Ingendahl den erst im Jahr 2018 neu eingerichteten Kreisverkehr an der Joseph-Rovan-Allee/Römerstraße, der für Fahrradfahrer zu einer oftmals verschlechterten Situation führt und auch der Feuerwehr bei Einsätzen zuweilen Schwierigkeiten bereitet.
In den letzten Jahren wurde von verschiedenen politischen Gruppierungen Konzepte im Bereich Verkehr und Mobilität initiiert, die es nunmehr gelte unter einen Hut zu bringen. Eine isolierte Betrachtung sei nicht zielführend. Mit Blick auf das Konzept zur B 9 und Kritik seitens der SPD-Fraktion im Stadtrat stellt Bürgermeister Ingendahl richtig, dass dieses Konzept und die darin vorgeschlagenen Maßnahmen bereits im Jahr 2019 zweimal im Bauausschuss sowie im Stadtrat diskutiert und beschlossen wurden. Gemäß dem Auftrag des Stadtrates aus dem Mai 2019 wurden von der Stadtverwaltung mit dem zuständigen Landesbetrieb für Mobilität (LBM) im Sommer 2019 Gespräche zur Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen geführt. Einige Maßnahmen werden noch in diesem Monat vom LBM umgesetzt, andere Maßnahmen seien nach intensiver Beratung und Begutachtung seitens des LBM vor Ort leider nicht umsetzbar oder sind erst in den nächsten Jahren aufgrund erhöhter baulicher Aufwendungen oder weiterer Untersuchungen umzusetzen. Eine entsprechende Unterrichtung des Bauausschusses erfolgte im Januar 2020.
„Am Ende des Prozesses haben wir idealerweise ein Leitbild, das nicht einzelne Verkehrsträger bevorzugt, sondern allen Verkehrsteilnehmern genügend Raum gibt und Konflikte untereinander vermeidet“, formuliert Ingendahl sein Ziel.