Historischer Messpunkt
Der Bedarf nach genauen Längen- und Höhenmessungen entlang des Rheins und einheitlichen topographischen Karten veranlasste die Rhein-Anrainerstaaten Ende des 19. Jahrhunderts zu einer abgesprochenen Neuvermessung. Im sogenannten Rheinpolygon wurden von den einzelnen Ländern in den Jahren 1880 bis 1883 übergeordnete Festpunkte gemessen und durch schwere, sichere Marksteine in der Örtlichkeit bodengleich gekennzeichnet.
Ein solcher preußischer Markstein mit der Nummer 743 stand in der Nähe des heutigen Rheinkilometers 634 an der Remagener Rheinpromenade. Bei Bauarbeiten im Straßenbereich wurde der historische Stein nach über 130 Jahren an diesen nur wenige Meter entfernten Standort versetzt. Der Stein besteht aus behauener Basaltlava. Die Basis hat eine Seitenlänge von 50 cm x 50 cm. Die Länge des Steins beträgt 100 cm. Am Rand des Kopfes ist ein Stahlbolzen für die Höhenbestimmung eingelassen. Für die Lagevermessung ist mitten auf der Kopffläche ein Loch mit dem Durchmesser von 3,5 cm zum Einstecken eines Richtstabs geschlagen.
Der Markstein 743 stand in Remagen an der preußischen Stromkilometrierung 131,99 km. Diese wurde ab der hessisch-preußischen Grenze gemessen, genau 502 km hinter dem heutigen Kilometrierungsnullpunkt in Konstanz. Die Höhenlage des Stahlbolzens betrug 53,841 m über Normalnull.