Gemeinsame Wärmeplanung der Städte Remagen und Sinzig
Workshop bringt Akteure an einen Tisch
Im Rahmen eines gemeinsamen Workshops zur Wärmeplanung der Städte Remagen und Sinzig haben sich im Foyer der Rheinhalle in Remagen Vertreterinnen und Vertreter von Politik und Verwaltung sowie Energieversorger, Energieberater, Netzbetreiber und viele weitere fachliche Akteure aus der Region zusammengefunden. Ziel der Veranstaltung war es, konkrete Möglichkeiten für eine zukunftsfähige Wärmeversorgung für Remagen und Sinzig aufzuzeigen und mögliche Maßnahmen zur Umsetzung des Wärmeplans nach dessen Fertigstellung zu identifizieren. Zu Beginn wurden die Rahmenbedingungen und der Prozess der Wärmeplanung zusammen mit ersten Ergebnissen aus der Datenanalyse vorgestellt. Anschließend wurden in Arbeitsgruppen verschiedene geographische und thematische Schwerpunkte gesetzt und die Teilnehmenden konnten gemeinsam Maßnahmen und Ideen für die Wärmeversorgung in Remagen und Sinzig diskutieren. Dabei wurde auf die Besonderheiten und Bedürfnisse der beiden Kommunen eingegangen. Die Themen reichten von der Errichtung von Wärmenetzen und der Entwicklung möglicher Betreibermodelle über die Nutzung konkreter Potentiale (z. B. Fluss- und Abwasserwärme) sowie flankierende Maßnahmen und Beratungsangebote für Bürgerinnen und Bürger.
Der Workshop wurde vom Sinziger Bürgermeister Andreas Geron eröffnet, der die Relevanz der gemeinsamen Wärmeplanung für die Region hervorhob. Kleinere Kommunen wie Remagen und Sinzig müssten gesetzlich bis spätestens 2028 eine kommunale Wärmeplanung vorlegen. „Wir wollten uns jedoch nicht erst auf den Weg machen, wenn wir es müssen, sondern bereits jetzt, um früher Planungssicherheit für unsere Bürgerinnen und Bürger zu erreichen.“ Zudem erläuterte Bürgermeister Andreas Geron: „Nicht zuletzt geht mit der Umstellung der Wärmeversorgung auf erneuerbare Energien und gegebenenfalls einer teilweisen zentralisierten Versorgung eine Erhöhung unserer Widerstandsfähigkeit einher. Es geht schlicht um die Sicherheit unserer kritischen Infrastruktur und die Versorgung unserer Bevölkerung in Krisenzeiten wie der katastrophalen Ahrflut in 2021.“
Remagen und Sinzig kooperieren bereits in vielen Bereichen, etwa bei der gemeinsamen Anschaffung einer Drehleiter der Feuerwehren oder beim Carsharing. Die benachbarten Städte haben ähnliche Siedlungsstrukturen und eine vergleichbare Bevölkerungszahl. So stehen die Städte vor ähnlichen Herausforderungen. Auch bei der Wärmeplanung können durch die Kooperation personelle und finanzielle Ressourcen effizienter genutzt und gemeinsame Potentiale identifiziert werden.
Bürgermeister Björn Ingendahl stellte zum Abschluss des Workshop-Abends fest: „Die Wärmeplanung soll kein Konzept für die Schublade sein. Die Herausforderungen in der Wärmeversorgung erfordern innovative Lösungen und eine enge Zusammenarbeit aller relevanten Akteure. Schon jetzt arbeitet beispielsweise der Abwasserzweckverband Untere Ahr eng mit Sinzig und Bad Neuenahr-Ahrweiler zusammen. In den Städten soll künftig die Abwasserwärme einen Teil der Wärmeversorgung in Quartieren abdecken.“
Die Stadtverwaltungen von Remagen und Sinzig planen, die Ergebnisse aus dem Workshop zeitnah in den bisherigen Konzeptentwurf einfließen zu lassen und die Bürgerinnen und Bürger über die nächsten Schritte zu informieren.
Insgesamt ergibt sich aus der kommunalen Wärmeplanung keine Verpflichtung für Bürgerinnen und Bürger oder die Kommune. Die Wärmeplanung dient als erste Orientierung, wo Wärmenetze theoretisch möglich sind. Potenzielle Gebiete für ein Wärmenetz müssen in Form einer Machbarkeitsstudie genauer untersucht und formal durch die Kommunen ausgewiesen werden.