Städtebauförderprogramm "Wachstum und nachhaltige Entwicklung - Nachhaltige Stadt"
Seit Juli 2021 ist Remagen mit dem römischen Kastell RIGOMAGVS offizieller Teil des UNESCO-Welterbes „Niedergermanischer Limes“. Um die damit verbundenen Ansprüche an die Vermittlung und Erlebbarmachung der historischen Funde zu erfüllen, wurde die Stadt Remagen im März 2021 vom Land Rheinland-Pfalz mit dem Bereich „Innenstadt / Historisches Dreieck / Rheinpromenade“ in das Städtebauförderprogramm „Wachstum und nachhaltige Entwicklung - Nachhaltige Stadt“ aufgenommen. Das Programm ist ein Förderinstrument, mit dem innerstädtische Bereiche oder auch Brachflächen mit besonderem städtebaulichem, wirtschaftlichem oder demografischem Erneuerungsbedarf entwickelt werden können. Bund und Land unterstützen auf diese Weise Städte und Gemeinden bei der Bewältigung struktureller Veränderungsprozesse.
Eine Voraussetzung für die Förderung war die (vorläufige) Festlegung des Fördergebietes durch Ratsbeschluss, die am 28. Juni 2021 erfolgte. Im nächsten Schritt wird unter Beteiligung der Bürger*innen ein integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept (ISEK) erstellt, in dem die mit der Förderung verfolgten Ziele und Maßnahmen darzustellen sind. Im Rahmen einer vorbereitenden Untersuchung nach §141 BauGB sind Zielvorstellungen, Lösungsstrategien und planerische Grundlagen für die im Fördergebiet durchzuführenden Maßnahmen zu erarbeiten. Weitere Voraussetzung ist die Definition von Maßnahmen des Klimaschutzes und solcher zur Anpassung an den Klimawandel, insbesondere durch Verbesserung der grünen Infrastruktur. Mit diesem integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK) wurde die FIRU mbH - Forschungs- und Informations-Gesellschaft für Fach- und Rechtsfragen der Raum- und Umweltplanung aus Kaiserslautern beauftragt.
Das vorläufige Fördergebiet leitet sich aus der Abgrenzung des Grabungsschutzgebietes des niedergermanischen Limes ab und erstreckt sich entlang der Rheinpromenade von der Spitze der Kernstadt (Kemminghöhe) bis zum Campingplatz. Es führt von dort über die Straßenabfolge An der alten Rheinbrücke, Alte Straße, Marktstraße, Geschwister-Scholl-Straße, Drususstraße und Deichweg unter Auslassung der Straße Am Spich wieder zurück auf die Grünanlage Kemminghöhe. Städtebaulicher Handlungsbedarf wird hierbei insbesondere in der Sichtbarmachung des römischen Erbes im Stadtbild, bei der Steigerung der Attraktivität des Stadtraumes und der Anbindung zwischen Rheinpromenade und Innenstadt, sowie bei der Optimierung des innerörtlichen Verkehrs gesehen. Dadurch bietet sich die einmalige Chance, die Remagener Innenstadt umzugestalten, zu modernisieren und zukunftsfähiger aufzustellen. Denkbar sind beispielsweise Maßnahmen und Projekte in den Bereichen Mobilität, Aufenthaltsqualität, Tourismus, Digitalisierung, Klimaschutz oder Barrierefreiheit.
Der öffentliche Beteiligungsprozess startete am 8. Juli 2022 mit einem Stadtspaziergang interessierter Bürger*innen mit Vertretern des Planungsbüros und der Verwaltung. An verschiedenen Stationen wurden charakteristische Probleme aufgezeigt und erörtert. Im Anschluss erhielten die Bürger*innen die Möglichkeit, die aus ihrer Sicht bestehenden Stärken, Schwächen und Zukunftsvisionen darzulegen. Ende August 2022 wurden die Eigentümer*innen im Untersuchungsgebiet zur jeweiligen Immobilie, möglichen Maßnahmen und persönlichem Beratungsbedarf schriftlich befragt. Die in den vorangegangenen Beteiligungen gewonnenen Erkenntnisse und Analysen wurden im Rahmen einer Bürgerwerkstatt am 08. November 2022 zunächst vom Planungsbüro vorgestellt und anschließend gemeinsam mit den interessierten Bürger*innen in thematisch wechselnden Arbeitsgruppen vertieft. Die hierdurch gewonnenen Arbeitsergebnisse werden derzeit zu dem ISEK zusammengetragen und überarbeitet, ehe sie mit dem Fördergeber abgestimmt und durch den Stadtrat final beschlossen werden. Nach derzeitigem Arbeitsstand könnten die im ISEK definierten Ziele und Maßnahmen voraussichtlich ab Mitte 2023 nach und nach über einen Zeitraum von etwa 8 bis 10 Jahren umgesetzt werden.
Bekanntmachung der vorbereitenden Untersuchung (§141 BauGB)
Dokumentation der Auftaktveranstaltung
Dokumentation der Bürgerwerkstatt
Ansprechpartner
Stadt Remagen
Fachbereich 2 - Bauliche Infrastruktur
Bauverwaltung
Peter Günther
02642 20147
Rathaus (Nebengebäude) , Bachstraße 5-7
53424 Remagen |
Stadt Remagen
Fachbereich 1 - Zentral- und Finanzverwaltung
Stadtmarketing, Tourismus und Kultur
Marc Bors
02642 20154
Rathaus (Nebengebäude) , Bachstraße 5-7
53424 Remagen |